Werkstoff 1.2842

Werkzeugstahl Kaltarbeit

Kaltarbeitsstahl nach DIN 90mncrv8

Werkzeuge dienen zur Fertigung von Gegenständen aus den unterschiedlichsten Werkstoffen. Um diesen Materialien eine Form zu verleihen, muss das Werkzeug bei der jeweiligen Arbeitstemperatur härter sein als der zu bearbeitende Werkstoff. Die Arbeitstemperatur stellt einen wichtigen Faktor dar, weil sie die Härte der Werkzeugstähle beeinflusst. Das ist der Grund, weswegen wir Kaltarbeits- und Warmarbeitsstähle unterscheiden.

Kaltarbeitsstahl nach DIN 90MnCrV8 

Die Anforderungen an einen Kaltarbeitsstahl sind Härte, Verschleißbeständigkeit und ausreichende Zähigkeit.
Härte und Zähigkeit sind gegenläufige Eigenschaften. Ausschlaggebend ist in erster Linie der Kohlenstoffgehalt. Liegt dieser unter 0,7 % erreicht ein Stahl nicht die volle Martensithärte. Ein solcher Stahl bleibt, verglichen mit Stählen, die einen höheren Kohlenstoffgehalt aufweisen, zäh. Ein Kohlenstoffgehalt über der für die maximale Martensithärte benötigten Grenze, fördert die Bildung von Hartstoffteilchen, sogenannten Karbiden. Eingelagerte Karbide wirken zusätzlich zur Martensithärte des Stahlgefüges verschleißhemmend. 

Diese Eigenschaften führte zu einer Klassifizierung der Kaltarbeitsstähle in die Gruppen:

- zäh
- hart
- karbidreich

DIN 90MnCrV8 (Werkstoff 1.2842) ist eine Legierung aus der Gruppe der harten Kaltarbeitsstähle. In dieser Kategorie bewirkt ein entsprechender Kohlenstoffgehalt die volle Martensithärte und ungelöster Kohlenstoff bleibt in Form von Karbid zurück. Nach DIN 90MnCrV8 enthält der Stahl im Mittel 0,9 % Kohlenstoff. 
Weitere enthaltene Legierungselemente sind Silizium (0,2 %), Mangan (2 %), Chrom 0,4 %) und Vanadium 0,1 %).
Mangan ist ein Legierungselement, welches die Schmied- und Schweißbarkeit, die Festigkeit und den Verschleißwiderstand verbessert. Es wirkt ferritstabilisierend.
Chrom senkt im Stahl die kritische Abkühlgeschwindigkeit und steigert die Verschleiß- und Warmfestigkeit sowie die Zunderbeständigkeit. Chrom wirkt karbidbildend und erhöht auf diese Weise die Zugfestigkeit.
Vanadium wirkt sich gleichermaßen positiv auf die Zugfestigkeit aus.
Werkstoff 1.2842 zeichnet sich durch eine gute Schneidhaltigkeit und eine hohe Härtbarkeit aus. Während der Wärmebehandlung erweist sich der Werkzeugstahl maßbeständig.

Den Werkstoff erhalten Sie aufgrund seiner möglichen Einsatzgebiete und Eigenschaften als Flachstahl, Rundstahl und in Blechen.

 

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1.2842

Normen

DIN / EN US-Normen AFNOR UNI JIS Anfrage
Anfrage

Werkstoffgruppe: Werkzeugstahl Kaltarbeit

Anwendungen

- Schneid- und Stanzwerkzeuge für mittlere Blechdicken und Standmengen
- Schneidplatten
- Prägestempel mit flachen Gravuren
- Führungsleisten
- Werkzeuge für das Gewindeschneiden
- Reibahlen
- Kaliber
- Messwerkzeuge
- Kunststoffformen
- Scherenmesser
- Auswerferstifte

 

Die Wärmebehandlung

Härten ca. 780 - 800 C° , Abkühlung in Öl
Anlassen ca. 170 - 190 C°

Chemische Zusammensetzung

C % Si % Mn % P % S % Cr % V %
0,85 - 0,95 0,10 - 0,40 1,80 - 2,20 max 0,030 max 0,030 0,20 - 0,50 0,05 - 0,20

 

Mechanische Eigenschaften

geglüht <= 229 HBW
gehärtet ~ 65 HRC
angelassen bei ~ 50 ° C ~ 64,5 HRC
angelassen bei ~ 100 ° C ~ 64 HRC
angelassen bei ~ 150 ° C ~ 63 HRC
angelassen bei ~ 200 ° C ~ 61,8 HRC
angelassen bei ~ 250 ° C ~ 59,6 HRC
angelassen bei ~ 300 ° C ~ 57 HRC
angelassen bei ~ 350 ° C ~ 54 HRC
angelassen bei ~ 400 ° C ~ 51 HRC
geglüht und angelassen >= 60 HRC
gehärtet und kaltgezogen <= 249 HBW

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