Werkstoff 1.2379
Werkzeugstahl Kaltarbeit
Werkzeuge dienen zur Fertigung von Gegenständen aus den unterschiedlichsten Werkstoffen. Um diesen Materialien eine Form zu verleihen, muss das Werkzeug bei der jeweiligen Arbeitstemperatur härter sein als der zu bearbeitende Werkstoff. Die Arbeitstemperatur stellt einen wichtigen Faktor dar, weil sie die Härte der Werkzeugstähle beeinflusst. Das ist der Grund, weswegen wir Kaltarbeits- und Warmarbeitsstähle unterscheiden.
Kaltarbeitsstahl nach DIN X153CrMoV12
Die Anforderungen an einen Kaltarbeitsstahl sind Härte, Verschleißbeständigkeit und ausreichende Zähigkeit.
Härte und Zähigkeit sind gegenläufige Eigenschaften. Ausschlaggebend ist in erster Linie der Kohlenstoffgehalt. Liegt dieser unter 0,7 % erreicht ein Stahl nicht die volle Martensithärte. Ein solcher Stahl bleibt, verglichen mit Stählen, die einen höheren Kohlenstoffgehalt aufweisen, zäh. Ein Kohlenstoffgehalt über der für die maximale Martensithärte benötigten Grenze, fördert die Bildung von Hartstoffteilchen, sogenannten Karbiden. Eingelagerte Karbide wirken zusätzlich zur Martensithärte des Stahlgefüges verschleißhemmend.
Diese Eigenschaften führte zu einer Klassifizierung der Kaltarbeitsstähle in die Gruppen:
- zäh
- hart
- karbidreich
DIN X153CrMoV12 ist eine Legierung aus der Gruppe der Kaltarbeitsstähle. In dieser Kategorie bewirkt ein entsprechender Kohlenstoffgehalt die volle Martensithärte und ungelöster Kohlenstoff bleibt in Form von Karbid zurück. Nach DIN enthält X153CrMoV12 der Stahl im Mittel 1,55 % Kohlenstoff.
Weitere enthaltene Legierungselemente sind Chrom (12 %), Molybdän (0,8 %) und Vanadium (0,9%).
Mangan ist ein Legierungselement, welches die Schmied- und Schweißbarkeit, die Festigkeit und den Verschleißwiderstand verbessert. Es wirkt ferritstabilisierend.
Chrom senkt im Stahl die kritische Abkühlgeschwindigkeit und steigert die Verschleiß- und Warmfestigkeit sowie die Zunderbeständigkeit. Chrom wirkt karbidbildend und erhöht auf diese Weise die Zugfestigkeit.
Vanadium wirkt sich gleichermaßen positiv auf die Zugfestigkeit aus.
Werkstoff 1.2379 zeichnet sich durch seinen sehr hohen Widerstand gegen abrasiven und ahäsiven Verschleiß aus.
Durch seinen hohen Gehalt an harten Karbide in seinem Gefüge , hat der Werkstoff eine gute Zähigkeit und hohe Druckfestigkeit.
Der Werkstoff 1.2379 wird häufig nitriert und beschichtet.
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Normen
DIN / EN | US-Normen | AFNOR | UNI | JIS | Anfrage |
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X153CrMoV12 X155CrVMo12-1 | AISI D2 UNS T30402 | X155CrVMo121KU | SKD10 SKD11 | Anfrage |
Werkstoffgruppe: Werkzeugstahl Kaltarbeit
Anwendungen
Schneidwerkzeuge
Stanzwerkzeuge
Kaltscherenmesser
Gewindewalzbacken
Die Wärmebehandlung
Härten 1010 - 1030 C° , Abkühlung Luft
Anlassen 170 - 190 C°
Chemische Zusammensetzung
C % | Si % | Mn % | P % | S % | Cr % | Mo % | V % |
1,45 - 1,60 | 0,10 - 0,60 | 0,20 - 0,60 | max 0,030 | max 0,030 | 11,00 - 13,00 | 0,70 - 1,00 | 0,70 - 1,00 |
Produkt Spezifikationen
DIN EN ISO 4957
DIN SEW 310
Mechanische Eigenschaften
geglüht | <= 255 HBW |
gehärtet | ~ 64 HRC |
angelassen bei ~ 50 C° | ~ 63,9 HRC |
angelassen bei ~ 100 C° | ~ 63,5 HRC |
angelassen bei ~ 150 C° | ~ 62,9 HRC |
angelassen bei ~ 200 C° | ~ 62 HRC |
angelassen bei ~ 250 C° | ~ 61 HRC |
angelassen bei ~ 300 C° | ~ 60 HRC |
angelassen bei ~ 400 C° | ~ 59 HRC |
angelassen bei ~ 450 C° | ~ 59,9 HRC |
angelassen bei ~ 500 C° | ~ 59,9 HRC |
angelassen bei ~ 550 C° | ~ 57 HRC |
angelassen bei ~ 600 C° | ~ 48 HRC |
gehärtet und angelassen | >= 61 HRC |
geglüht und kaltgezogen | <= 275 HBW |
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