Werkstoff 1.2378

Werkzeugstahl Kaltarbeit

Werkzeuge dienen zur Fertigung von Gegenständen aus den unterschiedlichsten Werkstoffen. Um diesen Materialien eine Form zu verleihen, muss das Werkzeug bei der jeweiligen Arbeitstemperatur härter sein als der zu bearbeitende Werkstoff. Die Arbeitstemperatur stellt einen wichtigen Faktor dar, weil sie die Härte der Werkzeugstähle beeinflusst. Das ist der Grund, weswegen wir Kaltarbeits- und Warmarbeitsstähle unterscheiden.

Kaltarbeitsstahl nach DIN X220CrVMo122

Die Anforderungen an einen Kaltarbeitsstahl sind Härte, Verschleißbeständigkeit und ausreichende Zähigkeit.
Härte und Zähigkeit sind gegenläufige Eigenschaften. Ausschlaggebend ist in erster Linie der Kohlenstoffgehalt. Liegt dieser unter 0,7 % erreicht ein Stahl nicht die volle Martensithärte. Ein solcher Stahl bleibt, verglichen mit Stählen, die einen höheren Kohlenstoffgehalt aufweisen, zäh. Ein Kohlenstoffgehalt über der für die maximale Martensithärte benötigten Grenze, fördert die Bildung von Hartstoffteilchen, sogenannten Karbiden. Eingelagerte Karbide wirken zusätzlich zur Martensithärte des Stahlgefüges verschleißhemmend. 

Diese Eigenschaften führte zu einer Klassifizierung der Kaltarbeitsstähle in die Gruppen:

- zäh
- hart
- karbidreich

DIN X220CrVoMo122 ist eine Legierung aus der Gruppe der Kaltarbeitsstähle. In dieser Kategorie bewirkt ein entsprechender Kohlenstoffgehalt die volle Martensithärte und ungelöster Kohlenstoff bleibt in Form von Karbid zurück. Nach DIN X220CrVMo122 enthält der Stahl im Mittel 2,2 % Kohlenstoff. 
Weitere enthaltene Legierungselemente sind Silizium (0,2 %), Mangan (0,3 %), Chrom (12 %), Molybdän (0,9 %) und Vanadium (2,1 %).
Mangan ist ein Legierungselement, welches die Schmied- und Schweißbarkeit, die Festigkeit und den Verschleißwiderstand verbessert. Es wirkt ferritstabilisierend.
Chrom senkt im Stahl die kritische Abkühlgeschwindigkeit und steigert die Verschleiß- und Warmfestigkeit sowie die Zunderbeständigkeit. Chrom wirkt karbidbildend und erhöht auf diese Weise die Zugfestigkeit.
Vanadium wirkt sich gleichermaßen positiv auf die Zugfestigkeit aus.
Werkstoff 1.2378 zeichnet sich durch eine gute Verschleißfestigkeit und eine hohe Schnitthaltigkeit aus.
 

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1.2378

Normen

DIN / EN US-Normen AFNOR UNI JIS Anfrage
Anfrage

Werkstoffgruppe: Werkzeugstahl Kaltarbeit

Anwendungen

Schnittwerkzeuge
Ziehwerkzeuge
Prägewerkzeuge

Die Wärmebehandlung

Warmformgebung 850 - 1000 C°
Weichglühen (+A) 870 - 900 C°
Härten 1050 - 1100 C° , Abkühlung Öl
Härten 1050 - 1100 C° , Abkühlung Luft
Härten 1050 - 1110 C°, Abkühlung Warmbad ~ 400 C°

Chemische Zusammensetzung

C % Si % Mn % P % S % Cr % Mo % V %
2,15 - 2,30 0,15 - 0,30 0,25 - 0,40 max 0,035 max 0,035 12,00 - 13,00 0,80 - 1,00 2,00 - 2,30

 

Mechanische Eigenschaften

geglüht <= 255 HB 30
gehärtet ~ 63 HRC
angelassen bei ~ 100 C° ~ 62 HRC
angelassen bei ~ 200 C° ~ 61 HRC
angelassen bei ~ 300 C° ~ 59 HRC
angelassen bei ~ 400 C° ~ 59 HRC
angelassen bei ~ 500 C° ~ 62 HRC

 

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